Bei der Führung in Potentialentfaltungsgemeinschaften kann man sich ganz auf Selbstorganisation und „Selbstreinigung“ verlassen. Da es in solchen Teams weniger um banale Aufgaben geht, welche Tätigkeiten in welchen Zeithorizonten wie zu erledigen sind, also Dinge, die in Algorithmen abgebildet und von Robotern übernommen werden können, bedarf es der Selbsteinschätzung der Mitglieder, ob sie eine bestimmte Position besetzen können und der Akzeptanz durch das Team in der Praxis. In einzelnen Situationen folgt die Gemeinschaft immer demjenigen Mitglied, welches in der jeweiligen Herausforderung nach Übung der Gruppe am kompetentesten agiert. Das ist ein vollkommen organischer sowie dynamischer Prozess.
Voraussetzung ist, die einzelnen Positionen sind von den Besten auf dem Gebiet der Persönlichkeit und Fachkompetenz besetzt. Das herauszufinden bedarf es weder Zertifikaten noch Assessment Center, weil sich im High Performance Bereich Selbstreinigungskräfte wirken und Mitglieder, die sich entweder selbst überschätzt haben oder dem Entwicklungstempo der Gruppe nach Selbsteinschätzung nicht folgen können, selbst ausscheiden.
Der „Klebstoff“ dieser Teams ist die gemeinsame Sache, das gemeinsame Anliegen und der Weg, auf dem jeder spürt seine eigenen Potentiale entfalten und einbringen zu können.
Die Freiheit und das gegenseitige Vertrauen ermöglichen sehr schnelle Entscheidungen und ganz kurze Wege und gleichfalls trägt die Gemeinschaft auch alle Fehlentscheidungen mit. Die Freiheit ermöglicht genauso, auch ausscheiden, wenn sich auf dem Weg herausstellt, dass eine bestimmte Kompetenz keinerlei Aspekt für das Anliegen hat. Dann braucht sich jemand mit diesem Potential nicht mit Bedeutungslosigkeit herumquälen sondern wechselt dahin, wo genau sein Potential einen entscheidende Rolle spielt.